PM: A100 wegbassen – ein breites Bündnis ruft am 2.9.23 zum Protest gegen den Weiterbau der A100 auf

Am Samstag, den 02.9.2023, geht Berlin tanzen – auf dem Protestrave des Bündnis A100 wegbassen. Das Bündnis ruft zur Demonstration auf, erklärt den Markgrafendamm von 14:00 – 22:00 Uhr zur autofreien Zone und dreht den Bass auf, um mit einem Protestrave gegen den Weiterbau der A100 zu demonstrieren. Außerdem gibt es um 14:00 Uhr eine Fahrradzubringerdemo vom Bundesverkehrsministerium (Invalidenpark) über Autobahn GmbH (Heidestr.), Rotes Rathaus und Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt zur Kundgebung am Markgrafendamm.

“Für die Clubcommission ist nicht ersichtlich, wie die A100-Erweiterung auf Bundes- oder Landesebene politische Unterstützung erhalten kann. Anstatt einer Verkehrspolitik hinterherzulaufen, die im Fall des 17. Bauabschnitts ein Relikt aus den 90er Jahren ist, ist es an der Zeit, sich ernsthaft mit der Verkehrswende und dem Stellenwert kultureller Räume in urbanen Gebieten zu befassen”, betont Lutz Leichsenring, Clubcommission.

“Wir fordern eine Politik für heute und morgen, statt eine von gestern. Statt eines fossilen Weiter-So muss jetzt eine radikale und sozial-ökologische Verkehrswende endlich Realität werden. Das heißt: weg von der autogerechten, hin zur menschen- und klimagerechten Stadt. Berlin muss den ÖPNV ausbauen, nicht die A100. Denn die Menschen in dieser Stadt sind schon lange bereit für den sozial-gerechten Wandel und für Veränderung.”, so Darya Sotoodeh, Sprecherin Fridays for Future.

Für den Ausbau des 17. Bauabschnitts der A100 müssten über zwanzig Clubs und Kulturorte weichen, über Jahrzehnte gewachsene kulturelle Freiräume, soziale Projekte und Kiezgemeinschaften würden laut des Bündnisses so zerstört. Das Bündnis kritisiert, dass auch die Frage der sozialen Teilhabe ignoriert werde. So seien lediglich die Interessen der Automobilindustrie entscheidend, statt die Belange der Bewohner*innen und Kiezstrukturen anzuerkennen.  

Die Aktivist*innen urteilen harsch über die Rückschrittlichkeit des Autobahnprojekts. Jahrzehntealte Pläne werden laut Bündnis den Realitäten der Klimakrise nicht gerecht und statt weiterer Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen müsse nun ein Ausbaustopp erfolgen.

Briti Beneke, Bürger*innenInitiative A100

“Wir wollen Lebensqualität für die Menschen in der Stadt. Die bekommen wir nicht mit einer Betonschneise, die unsere Kieze zerstört und Lärm in die Quartiere bringt. Musik ist tausendmal besser als Motorenlärm – darum A100 wegbassen.”

Björn Obmann, BUND Berlin

“Das Festhalten am 17. Abschnitt ist das Gegenteil von verantwortungsvoller Politik. Anstatt die Mobilität von morgen zu gestalten, werden Ideen von vorgestern aus der Schublade gekramt. Unabhängig vom Bau werden allein durch die Planung Millionen Euro und wertvolle Arbeitskraft verschwendet, die wir dringend für neue, frische Mobilitätskonzepte bräuchten.”

Mit einer passenden Protestform machen die Clubs gemeinsam mit Aktivist*innen und Verbänden auf die Bedrohung durch den Autobahnbau und die verfehlte Verkehrspolitik der Regierung aufmerksam. Auf sechs Bühnen werden neben den Redner*innen DJs Techno und House auflegen und Bands auftreten.

Abouto Blanko, ://about blank:

“Die Autobahnverlängerung ist ein Anachronismus, eine Altlast der staatlich protektionierten Automobil-Lobby, an deren Abwrackung sich bisher auch keine sogenannte grüne Partei herangewagt hat. Uns als ://about blank kommt schon aufgrund der Lage die Verantwortung zu, es sich auf der Trasse der A100 möglichst gemütlich zu machen und sich dem 17. Bauabschnitt unüberwindbar in den Weg zu legen – wir verstehen uns also als eine clubkulturelle Barrikade gegen den fossilen Kapitalismus, der ursächlich ist für die Klimakatastrophe.”

Christian Mast, Geradedenken e.V.:

„Als Geradedenken betrachten wir den Weiterbau der A100 als strukturelles Problem: Anstatt sich konstruktiv mit der Klimakrise und Herausforderungen wie dem gesellschaftlichen Rechtsruck zu beschäftigen, versuchen überforderte Politiker:innen nicht nur in der Verkehrspolitik an der Uhr zu drehen.“

Hintergrund:

Mit der Demonstration am 02. September machen die Clubs gemeinsam mit Aktivist*innen und Verbänden auf die Bedrohung durch den Autobahnbau und die verfehlte Verkehrspolitik der Regierung aufmerksam. Die Kundgebung wird von einem breiten Bündnis organisiert und über 40 verschiedene Organisationen unterstützen den Aufruf.

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