Forderungen

Bei einer Bildaktion hat FFF vor dem Brandenburger Tor tausende Kerzen aufgestellt die den schriftzug "Fight for 1,5" ergeben

Globale Forderungen

Fridays for Future fordert Klimagerechtigkeit. 2015 haben sich alle UN-Staaten im Pariser Klimaschutzabkommen eigentlich dazu verpflichtet, leider passiert trotzdem viel zu wenig. Wir fordern das die Regierungen ihre Versprechen einhalten und uns eine krisenarme Zukunft ermöglichen.

Dafür brauchen wir sofort eine sicheren Plan, um die globale Erwärmung auf unter 1,5°C  im Vergleich zum vorindustriellen Niveau zu begrenzen und die katastrophalen Auswirkungen der Klimakrise zu verhindern. Dabei ist es uns wichtig, neben Klimaschutz auch globale Gerechtigkeit für alle zu gewährleisten. Dafür müssen wir auf die wissenschaftlichen Erkenntnisse hören und uns hinter der Wissenschaft vereinen, um fundierte Entscheidungen zum Schutz unseres Planeten und damit der Zukunft der Menschheit zu treffen.

Mehr Infos – auf der globalen Fridays for Future Website

Forderungen 2025 für Deutschland

2024 war ein Klima-Katastrophenjahr. Die Klimakrise ist hier und jetzt. Wir spüren sie überdeutlich und wissen, dass sie in Zukunft nur noch schlimmer wird. Wie schlimm, das zu entscheiden, steht noch in unserer Macht. Wir haben keine Zeit, auf die Apokalypse zu warten, bis wir endlich handeln. Das sagen wir schon seit sechs Jahren und das war immer richtig. Heute aber ist es wichtiger denn je. Das muss auch der nächsten Bundesregierung klar sein.

Zwischen Scheindebatten und falschen Fakten entscheidet sich in diesen Tagen auch das Klima der nächsten Jahre und Jahrzehnte. Wir müssen im Alltagstrubel die echten Probleme dieses Landes im Blick behalten. Mit unseren Forderungen setzen wir einen Rahmen und zeigen, was jetzt nötig und möglich ist.

Es darf jetzt keine Rückschritte geben. Gesetzte Ziele dürfen nicht aufgeweicht werden. Aktuelle Projekte müssen bis zum Ende durchgezogen werden. Aber das reicht nicht. Wir müssen jetzt weiter gehen, nach vorne blicken. Nach dem Klima-Katastrophenjahr 2024 ist klar: Jetzt muss es noch schneller gehen. Wir müssen nachschärfen, brauchen mehr Tempo beim Klimaschutz, müssen Deutschland zukunfts- und klimafest machen, müssen mit einer Welt im Wandel umgehen. Das tun diese Forderungen.

Forderungen für ein klimagerechtes Deutschland und eine sichere Zukunft für alle. Für einen lebenswerten Planeten. Für die gerechte und schnelle sozial-ökologische Transformation. Für ein funktionierendes Land. Für heute und für morgen. Für alle.

Folgende Punkte müssen sofort umgesetzt werden:

Wir haben ein Recht auf Zukunft – ohne die schlimmsten Folgen der Klimakrise. Das haben Gerichte immer wieder bestätigt. Doch mit den deutschen Klimazielen steuern wir auf eine fast drei Grad heißere Welt zu. Als eines der Länder, die historisch am meisten zur Klimakrise beigetragen haben und wirtschaftlich stark sind, ist Deutschland in der Verantwortung, global voranzugehen und einen gerechten Anteil an der Emissionsreduktion zu leisten. Deshalb fordern wir: Emissionen ab jetzt konsequent reduzieren und Klimaneutralität bis 2035 erreichen.

Die Zeit der Fossilen ist endgültig vorbei. Das ist schon lange klar und das muss jetzt auch politisch deutlich werden. Während der Kohleausstieg beschlossene Sache ist, wird Erdgas fatalerweise weiterhin als vermeintliche Zukunftstechnologie propagiert. Energiewende bedeutet nicht nur den Ausbau der Erneuerbaren, sondern auch einen Plan für das Ende aller fossilen Energien. Keine Fabrik, kein Kraftwerk, keine Industrie darf mehr ohne klaren Plan für einen geordneten Ausstieg weiterlaufen. Deshalb fordern wir: Schluss mit Erdgas – klarer Plan für den Gas-Ausstieg bis 2035.

Bezahlbarkeit sichern: Recht auf klimafreundliche Wärme und Mobilität.

Demoschild "Change is coming - What Change? - Our Choice! - Option A. Windrad - Option B. Überflutete Haus"

Die meisten Menschen wollen Klimaschutz, niemand will mit seinem Verhalten die Zukunft kaputt machen – oder kaputt machen müssen. Trotzdem können es sich viele nicht leisten, selbst klimafreundlich zu leben. Im Moment scheitert die Einhaltung der deutschen Klimaziele an dreckigen Heizungen und zu vielen Autos, denn viel zu oft ist Klimazerstörung der Standard. Die Transformation wird nur gelingen, wenn es genau andersrum ist: Klimaschutz muss bezahlbar und einfach sein – für alle Menschen. Wo das nicht automatisch möglich ist, muss der Staat mit einfachen und sozial gerechten Förderungen nachhelfen. Deshalb fordern wir: Eine Mobilitäts- und Wärmegarantie für alle. Das bedeutet: Alle Grundbedürfnisse müssen bezahlbar klimaneutral erfüllt werden können.

Kosten teilen: Superreichensteuer zur Finanzierung der Transformation.

Der klimaneutrale Umbau von Infrastruktur, Industrien und Gesellschaft ist eine riesige Aufgabe. Jede*r muss einen gerechten Beitrag zur Transformation leisten – die Superreichen machen das bislang nicht. Superreiche feuern mit ihrem Lebensstil die Klimakrise besonders stark an, spüren aber kaum etwas von den Folgen und beteiligen sich nur wenig an der Transformation. Auch und gerade Superreiche müssen aber endlich Verantwortung übernehmen. Deshalb fordern wir: Superreiche besteuern, damit sie ihren fairen Beitrag zur Transformation leisten. 

Schon heute zerstören Dürren ganze Ernten und Überschwemmungen Häuser und Straßen. Doch statt Menschen vor den Folgen der Klimakrise zu schützen, machen fossile Konzerne Milliardengewinne mit der Zerstörung unserer Lebensgrundlagen. Gleichzeitig fehlen die Gelder für den Schutz von gefährdeten Regionen und die Unterstützung im Ernstfall. Deshalb fordern wir: Einen zentralen Fonds für Klimaanpassung und Katastrophenhilfe, finanziert durch eine Besteuerung fossiler Unternehmen.

Solarpaneele installieren, Wärmepumpen einbauen, Busse fahren – die Transformation kann nur gelingen, wenn überall in Deutschland Millionen Menschen anpacken. Doch aktuell droht sie am Fachkräftemangel zu scheitern. Arbeitsplätze in Zukunftsindustrien sind eine Perspektive für junge Menschen genauso wie für diejenigen, die in sich verändernden Branchen arbeiten. Die Transformation zur Klimaneutralität 2035 liegt in den Händen derer, die unser Energie- und Mobilitätssystem umbauen. Deshalb fordern wir: Eine Ausbildungsoffensive für jährlich 300.000 neue Leute in Zukunftsbranchen mit fairen Löhnen und guten Arbeitsbedingungen. 

 

Die nächste Bundesregierung wird eine Klimakatastrophen-Regierung. Sie muss beweisen, dass sie das Zeug dazu hat, uns durch eine Zeit im Wandel und im Umbruch zu lenken. Wir werden sie an ihren Taten messen, nicht an ihren Versprechen. Diese Forderungen sind unser Maßstab. Von allen demokratischen Parteien erwarten wir, dass sie sich im Wahlkampf und danach für unser Recht auf Zukunft einsetzen.

 

Allgemeine Forderungen für Deutschland

Von der Deutschen Regierung fordern wir ebenfalls die konsequente Einhaltung des Pariser Abkommens und des 1,5°C-Ziels. Die Bundesrepublik muss damit ihrer verfassungsmäßig definierten Verantwortung gegenüber zukünftigen Generationen gerecht werden. Wir setzen uns für einen Nettonull-Emissionsstatus bis 2035, den Kohleausstieg bis 2030 und eine hundertprozentige erneuerbare Energieversorgung bis 2035 ein. Dafür brauchen wir mehr Transparenz, faktenbasierte Aufklärung und die Einbeziehung junger Menschen in den demokratischen Prozess.

Bereits 2020 haben wir in einer Studie gemeinsam mit dem Wuppertal Institut nachgewiesen, dass das Erreichen von CO2Neutralität bis zum Jahr 2035 aus technischer und ökonomischer Sicht grundsätzlich möglich ist. Hier gehts zur Studie.

Folgende Punkte müssen sofort umgesetzt werden:

Wir setzen uns gegen die Pläne des Kohlekonzerns LEAG zur weiteren Förderung von 700 Mio t Kohle aus der Lausitz ein und kritisieren die Verhandlungen zwischen der Regierung und dem Kohlekonzern. Es braucht keinen faulen Deal, der lediglich das Ausstiegsdatum vorverlegt, aber keine Emissionen einspart, sondern einen sozial gerechten Strukturwandel in der Region, der die Interessen der Menschen vor Ort über die der Konzerne stellt.

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Wir protestieren gegen den Bau von Flüssiggas-Terminals vor der Ostseeinsel Rügen. Es ist klar, dass diese Terminals nicht nur eine Bedrohung für die Umwelt darstellen, sondern auch die Klimaziele der Bundesregierung untergraben.  Wir setzen uns für eine echte Energiewende ein, bei der und keine neuen Abhängigkeiten von fossilen Energieträgern entstehen.

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100 Milliarden für das Klima

Am Ufer vor dem Reichstag haben sich Aktivist*innen auf den Boden gelegt. Sie liegen so,dass von oben "100 MRD" zu lesen ist. Darunter liegt in bunten Buchstaben "für Klima und Sicherheit"

Wir fordern die Einrichtung eines 100 Milliarden Euro schweren Sondervermögens, um die Klimakrise zu bewältigen und fossile Abhängigkeiten zu überwinden. Wir verlangen eine Energiegrundsicherung, um bezahlbare Energie für alle zu gewährleisten, sowie den sofortigen Ausbau erneuerbarer Energien. Zudem fordern wir die sofortige Wiedereinführung eines 0€-Tickets für den öffentlichen Nahverkehr und einen massiven Ausbau desselben. Schließlich verlangen wir von Deutschland, die zugesagte Klimafinanzierung für den globalen Süden bereitzustellen.

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Landwirtschaft mit Zukunft

Die Landwirtschaft hat das Potenzial, entweder einen großen Beitrag zum Klimaschutz und zur Klimagerechtigkeit zu leisten oder die Klimakatastrophe weiter anzufeuern. Ein nachhaltiger Umbau der Landwirtschaft kann als Gamechanger wirken und globale Chancen für Klimaschutz eröffnen. Die Landwirtschaft als Kohlenstoff-Senke und Nährstoff- und Wasserspeicher des Bodens kann die globale Erderwärmung stoppen und die Lebensmittelsicherheit verbessern.

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"Wir haben es Satt" - Demo 21.01.2023, Im Fordergrund ein Schild mit der Aufschrift "Schluss mit dem rum ge Gurke"

mehr Infos zu den Forderungen – auf der Fridays for Future Deutschland Website

Forderungen für Berlin

Demoschild "1,5-Grad - DIE ZEIT LÄUFT", im Hintergrund das Brandenburger Tor

In Kürze

“Wir müssen sofort anfangen, Berlin klimaneutral umzugestalten. Das heißt, dass kein städtischer Sektor mehr emittieren darf, als von der Stadt kompensiert werden kann. Dieser Transformationsprozess muss sofort beginnen, denn unser Handlungsspielraum wird von Tag zu Tag kleiner.”

Im Januar 2021 haben wir Forderungen an die Stadt Berlin gestellt. Diese wurden in einem mehrmonatigen Prozess gemeinsam mit Wissenschaftler*innen erarbeitet. Die Grundfrage unserer Forderungen ist, was die Stadt Berlin unternehmen muss, um einen angemessenen Beitrag für den Klimaschutz zu leisten. Eine Landesregierung, die Klimagerechtigkeit ernst nimmt, müsste heute mehr als nur unsere Forderungen umsetzen. Leider wurde ein Großteil der so wichtigen Veränderung bis heute nicht angestoßen und die Ideen der Landesregierung greifen zu kurz.

Bezirksforderungen

Einige Bezirksguppen von uns haben eigene Forderungskataloge aufgestellt, um konkrete Vorschläge für klimagerechte Bezirke zu unterbreiten und die Politik auch auf lokaler Ebene zum Handeln aufzurufen.