Bundesweite Aktionen zu Nord Stream 2 und der „Stiftung Klima- und Umweltschutz MV“

Berlin, den 11.01.2021

Am Dienstag, den 12. Januar 2021 werden in vielen Städten, ua. in Schwerin, Berlin und Lubmin, Fridays for Future Aktionen stattfinden. Die Klimaaktivist:innen kritisieren damit die von der Landesregierung Mecklenburg Vorpommern neu gegründete „Stiftung Klima- und Umweltschutz MV“ zum Ausbau der Gas-Pipeline Nord Stream 2. In Berlin findet um 10 Uhr am Willy-Brandt-Haus eine Kundgebung zusammen mit Ende Gelände statt.

Auch in anderen Städten sind kreative, Corona-konforme Aktionen, wie zum Beispiel Bilder aus Plakaten und Sprühkreide sowie Bannerdrops erwartbar unter dem Hashtag #PipelineInDieKrise.

Hannah Pirot von Fridays for Future Berlin sagt zu der Aktion: “Dass die Landesregierung mit einer sogenannten „Klimaschutzstiftung“ den Ausbau der Pipeline Nordstream 2 vorantreiben möchte, ist eine Frechheit! Erdgas ist keine Brückentechnologie, sondern, genau wie Kohle, ein fossiler Energieträger. Wir müssen jetzt in Erneuerbare Energien investieren.”

In einem Landtagsbeschluss vom 07.01.2021 wurde die Gründung der “Stiftung Klima- und Umweltschutz MV” beschlossen. Das Land soll die neue Institution mit 200.000 Euro und die Nordstream AG, dessen Haupteigentümer Gazprom ist, mit bis zu 60 Millionen Euro unterstützen. Ziel der Stiftung sei die Förderung von Maßnahmen und Projekten des Klimaschutzes, sowie einen Beitrag zum Fortgang der Arbeiten an der Pipeline Nord Stream 2 zu leisten.

Für die Aktivist:innen stehen die beiden Ziele in Konkurrenz. Erdgas ist ein fossiler und somit klimaschädlicher Energieträger. Außerdem weisen verschiedene Studien, wie die des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, darauf hin, dass Nord Stream 2 nicht notwendig sei, um den Energiebedarf in Europa zu decken. Die Klimaauswirkung von Gas wurde in einigen Studien insgesamt noch schlechter als die von Kohle bewertet. Häufig wird nämlich bei der Förderung und beim Transport durch Gas Leaks Methan freigesetzt, welches einen 34 bis 86 Mal so großen Treibhauseffekt, wie CO2 hervorruft.

„Eine Landesregierung, die den Bau einer Pipeline für fossiles Erdgas und Klimaschutz in einem Satz nennt, nimmt das Pariser Klimaabkommen nicht ernst. Für Klimagerechtigkeit und die 1.5 Grad Grenze muss Erdgas ab jetzt im Boden bleiben” ergänzt Lea Dehning, Sprecherin von Ende Gelände Berlin.

Bei Rückfragen und für Interviews stehen wir gerne telefonisch und per Mail zur Verfügung!

Kontakt:

Fridays for Future Berlin:
Pressekoordination
+49 163 1992985
berlin@fridaysforfuture.is

Ende Gelände:
Lea Dehning
+49 157 74034817
lea_dehning@posteo.de

Zahlreiche Proteste zum Aktionswochenende für Klimagerechtigkeit geplant ++ Tausende zu Protesten im Rheinland erwartet

Berlin, den 23.09.2020

Für das kommende Wochenende kündigen Fridays for Future, Ende Gelände, die Initiative Tagebau-Betroffener „Alle Dörfer bleiben!“ und die „Anti-Kohle-Kidz“ vielfältige Proteste an.

Am Freitag findet der nächste globale Klimastreik von Fridays for Future mit über 400 Demonstrationen in ganz Deutschland und über 2.500 weltweit statt.

Im Rheinland plant Ende Gelände für das gesamte Wochenende Aktionen zivilen Ungehorsams, an denen sich die „Anti-Kohle-Kidz“ beteiligen.

Für Samstag rufen „Alle Dörfer bleiben“ und Fridays for Future zur Demonstration am Tagebau Garzweiler auf.

Live-Übertragung der Pressekonferenzen auf Twitter: @FridayForFuture und @Ende__Gelaende

Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz erklären heute die unterschiedlichen Akteure der Klimabewegung ihre Forderungen:

Ronja Weil, Ende Gelände: „Ein Kohleausstieg 2038 ist ein Klimaverbrechen. Wir haben genug von Kommissionen, Punkte Plänen, Chartas, Klimakabinetten und New Deals. Am Wochenende werden wir zivilen Ungehorsam leisten und den Klimaverbrechern das Handwerk legen. Den sofortigen Kohleausstieg leiten wir jetzt selbst ein.

Quang Paasch, Fridays for Future: „Genau wie die Coronakrise trifft auch die Klimakrise vor allem diejenigen, die jetzt schon unter sozialen Ungerechtigkeiten leiden. Wir lassen das nicht zu. Wir gehen wieder auf die Straße, um für Klimagerechtigkeit zu protestieren. Wir freuen uns, dass nach dem globalen Streik viele Menschen einen Schritt weiter gehen und mit den Anti-Kohle-Kidz und Ende Gelände ins Rheinland fahren, um dort den Klimaschutz selbst in die Hand nehmen.

Britta Kox, Alle Dörfer bleiben: „Im Rheinland sollen durch RWE noch 7 unserer Dörfer für Kohle vernichtet werden. Aber wir sind eine starke Gemeinschaft, die sich dagegen wehrt. Menschen der gesamten Klimagerechtigkeitsbewegung stehen hinter uns. Gemeinsam kämpfen wir für den Erhalt der Dörfer, der Wälder und für den Schutz des Klimas. Wir werden der Politik und RWE klar machen, dass wir am längeren Hebel sitzen.

Marlene Sasso, Anti-Kohle-Kidz: „Als Anti-Kohle-Kidz schließen wir uns dem Protest von Ende Gelände an. Wir werden freitags auf die Straße gehen und Teil des globalen Streiks sein. Doch die letzten Jahre zeigen, dass das nicht reicht. Deswegen gehen wir jetzt einen Schritt weiter. Mit unseren Körper werden wir die Politik und Industrie blockieren, die unsere Zukunft verspielen.

Dr. Friedrike Otto, Direktorin des Environmental Change Institute der University of Oxford: „Wir haben heute bereits 1 Grad globale Erwärmung. Wir müssen jetzt handeln und unser weltweites Wirtschaftssystem so verändern, dass es nicht mehr auf dem Verbrennen fossiler Brennstoffe beruht. Ein reiches Land wie Deutschland muss, seiner globalen Verantwortung entsprechend, beim Klimaschutz vorangehen.

Kontakte:

Ende Gelände: Ronja Weil
+49 151 413 745 27 | presse@ende-gelaende.org | www.ende-gelaende.org

Fridays for Future: Quang Paasch
+49 152 262 228 53 | presse@fridaysforfuture.de | https://fridaysforfuture.de/

Alle Dörfer bleiben: Britta Kox
+49 152 343 303 77 | presse@alle-doerfer-bleiben.de | www.alle-doerfer-bleiben.de/

Anti-Kohle-Kidz: Marlene Sasso
+49 151 455 716 20 | anti_kohle_kidz_presse@riseup.net | Twitter: @AntiKohleKi

++Fridays for Future Berlin zum globalen Streik am 25.09.2020++

Berlin, den 16.09.2020

Am 25.09.2020 wird Fridays for Future erneut zum globalen Protest für Klimagerechtigkeit aufrufen! Neben Aktionen in ganz Deutschland ist auch in Berlin eine Großdemonstration angemeldet. Unter dem Motto #KeinGradWeiter wird  in Berlin eine große Fahrrad-Demonstration vom Washington-Platz sowie ein Sitzstreik unter Einhaltung der Infektionsschutzmaßnahmen vor dem Brandenburger Tor um 11 Uhr stattfinden. Unter anderem werden Annenmaykantereit, Celine Bostic und Fritzi Noir auftreten.

Dazu erklärt Quang Paasch von Fridays for Future:

“Die Klimakrise hat in der Corona-Pandemie keine Pause gemacht- ganz im Gegenteil wurden die Folgen dieses Jahr erneut sichtbar und die resultierenden Ungerechtigkeiten haben sich verstärkt. Die Chance ist da, die Notbremse zu ziehen- nutzen wir sie und überwinden wir das System des Wachstums oder rasen wir profitorientiert auf den Abgrund zu?”

Trotz der Auswirkungen,die die Corona-Krise auf zivilgesellschaftliches Engagement hat, wird Fridays for Future Berlin wieder auf die Straße mobilisieren. Denn es besteht die Überzeugung, dass entsprechend der aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse, sichere Demonstrationen stattfinden können. Aufgrund der Covid-19- wurden die Streiks im März und April dieses Jahres im Internet weitergeführt und seit Mai unter Infektionsschutzmaßnahmen wieder auf die Straße getragen. Am 25.9 soll weltweit demonstriert werden. Dafür arbeiten Aktivist:innen Hygienekonzepte aus, um coronakonform streiken zu können. Parteiunabhängig fordert die Bewegung von der deutschen Regierung den Kohleausstieg bis 2030 und die Klimaneutralität Deutschlands bis 2035.

“Ein Jahr nach dem Klimapaket wurde die Klimakrise immer noch nicht als Krise wahrgenommen und entsprechend gehandelt. Die Zeit läuft uns davon und die bisherigen Maßnahmen reichen bei weitem nicht aus, um das 1,5 Grad Ziel einzuhalten. Dafür gehen wir am 25.09. alle zusammen mit Maske auf die Straße und sagen #KeinGradWeiter!“ ergänzt Hannah Pirot, Fridays for Future Berlin

Bei Fragen zur Organisation der Demo, den Infektionsschutzmaßnahmen und für Interviews melden Sie sich bitte bei den untenstehenden Kontaktdaten. Außerdem wird es am 18.09.2020 Informationen zur gemeinsamen Pressekonferenz am 23.09.2020 von Fridays for Future, Ende Gelände, Alle Dörfer bleiben und den Anti-Kohle-Kidz geben.

Kontakt

Pressekoordination

Karla Wiegmann
Mail: berlin@fridaysforfuture.is
Tel.: +49 163 1992985

Fridays for Future zur “Galerie des Scheiterns” und Demonstration am 26.06.2020

Berlin, den 24. Juni 2020

Anlässlich der Verabschiedung des Kohleausstiegsgesetzes Anfang Juli sowie der RWE-Hauptversammlung wird Fridays for Future Berlin am Freitag, den 26. Juni in Berlin protestieren. Die Galerie des Scheiterns wird um 13:30 mit einer Presseführung eröffnet. Anschließend startet die Demonstration um 14:00, zu den Redner*innen zählen am 24.04 Tonny Noshwin und Tadzio Müller. Zudem wird Brass Riot zum Abschluss spielen. Parallel wird es bundesweit in mehreren Dutzend weiteren Städten sowie am Tagebau Garzweiler Proteste für einen schnelleren Kohleausstieg geben.  

 „Wir müssen bis 2030 aus der Kohle aussteigen, um den deutschen Beitrag zum Pariser Klimaabkommen zu erfüllen. Der Entwurf zum ‘Kohleausstiegsgesetz’ ermöglicht noch für knapp zwei Jahrzehnt die Verbrennung dieses dreckigen, unwirtschaftlichen und zerstörerischen Energieträgers. Die Bundesregierung ignoriert damit die Stimmen der Wissenschaft und der Bevölkerung – auf Kosten unserer Zukunft“, erklärt Quang Paasch Aktivist bei Fridays for Future Berlin.

Mit dem Kohleausstiegsgesetz will die Bundesregierung den Kohleausstieg Deutschlands bis 2038 gesetzlich und durch öffentlich-rechtliche Verträge mit den Energiekonzernen regeln.  Des Weiteren wird im Gesetzestext die “energiewirtschaftliche Notwendigkeit” des Tagebaus Garzweiler 2 festgelegt. Zudem laufen Verhandlungen zwischen den Energiekonzernen und der Bundesregierung, welche Milliarden an Entschädigungen vorsehen. 

In dem 2019 veröffentlichten Forderungspapier fordert Fridays for Future Deutschland den deutschen Kohleausstieg bis 2030, die Beendigung der Subventionen für fossile Energieträger sowie die Abschaltung von einem Viertel der Kohlekraftwerkskapazitäten bis Ende dieses Jahres.

Bitte beachten Sie: Der zu Beginn des Textes angekündigte Protest sowie die Eröffnung der Galerie des Scheiterns erfolgt unter strengen Auflagen der Versammlungsbehörde und des Gesundheitsamtes. Bitte tragen sie wenn möglich eine Mundnasenbedeckung.

Bei Nachfragen zu Interviews, der Galerie des Scheiterns oder allgemeinen Fragen sind wir über die untenstehenden Kontaktdaten erreichbar. Für Interviews stehen Ihnen Quang Paasch, Lilith Rein, Hannah Pirot und Luisa Neubauer zur Verfügung

Kontakt:

Pressekoordination:

Karla Wiegmann
Mail: berlin@fridaysforfuture.is
Tel.: +49 163 1992985