Das wusstest du noch nicht über die Mobivideos zum 15.9.23

Beim globalen Klimastreik am 15.9.2023 sind in Deutschland allein 250.000 Menschen mit Fridays for Future auf die Straße gegangen und es gab weltweit Proteste. In diesem Blogpost geben wir einen Blick hinter die Kulissen bei einem winzig kleinen Puzzle-Stück der Vorbereitung und schreiben über drei Mobivideos, welche diesen Sommer entstanden sind.

Inhalt:

  1. „Das Klima rettest du nicht alleine“ – Ein Aufruf für Veränderung
  2. „Steh auf für deine Zukunft“ – Vom Kino auf die Straße
  3. Musikvideo „Kleingekriegt”

1. „Das Klima rettest du nicht alleine“ – Ein Aufruf für Veränderung

Kurz nach dem Klimastreik am 3.3.23 ging es los. Robin, ein Aktivist der die Connections zu vielen großen Künstler*innen hat und mit dafür sorgt, dass in so vielen Städten coole Musiker*innen auftreten, hatte eine Idee. Nach den Corona-Jahren fanden diesen Sommer wieder unzählige Festivals statt, oft mit Musiker*innen, die uns unterstützen möchten und großen Bühnen mit Videowänden.

Beim Konzept schreiben war uns wichtig, die Leute auf den Festivals richtig abzuholen. Die Klimakrise kann ein super erdrückendes Thema sein und alle Motivation auf Tanzen und Spaß verderben. Sowas passt nicht unbedingt auf ein Festival und so sollte auch unsere Kommunikation nicht aussehen. Als Hauptthema kristallisierte sich schnell der Individualkonsum heraus. Klar ist es wichtig, wenn Menschen auf ihren eigenen CO₂-Fußabdruck achten, das wird die Welt aber nicht verändern. Das, was es braucht, ist ein systemischer Wandel, politische Regelungen und politische Organisation, um auf diese Regeln hinzuwirken. Das wird gerne von großen fossilen Konzernen anders dargestellt.

Mit den Gedanken im Hinterkopf sollte ein Video entstehen, in dem große Musiker*innen als Messanger darstellen, dass gemeinsamer Klimaprotest wichtiger ist als individuelles Handeln. Termine wurden gemacht, motivierte Menschen haben sich zusammengeschlossen und alles Nötige wurde organisiert. Schlussendlich kam es aber anders. Aufgrund von Krankheit konnten ein paar der Stars nicht und es musste spontan viel verschoben werden. Der Schnitt ist nach hinten gerückt und Zeitpläne gingen nicht mehr auf. Schlussendlich konnten wir vor allem mit Alli Neumann drehen. Vielen Dank für den lieben Support! Außerdem ist Lena Kirchner eingesprungen, herzlichen Dank auch hierfür.

  • Cast: Alli Neumann, Lena Kirchner, Luisa Neubauer, Robin Alef, Helena Roller
  • Konzept & Drehbuch: Karol Roller
  • Regie: Leo Spannagel & Karol Roller
  • Kamera: Karol Roller & Junis Poos
  • Ton: Leo Spannagel & Junis Poos
  • Licht: Junis Poos
  • Set Aufnahmeleitung: Amélie Schmieding
  • Cast-Management und Vertrieb: Robin Alef
  • Schnitt: Karol Roller

2. „Steh auf für deine Zukunft“ – Vom Kino auf die Straße

Bei diesem Video wollten wir ganz anders arbeiten als zuvor. Ende Mai haben wir uns in einer kleinen Arbeitsgruppe zusammen gesetzt um mit viel Zeit und in einem Design Thinking Prozess ein Video zu erarbeiten. Es wurde bisheriges Analysiert, Themen Kategorisiert, Ideen gesammelt, Zielgruppen festgelegt – nur um zu merken das dieser Prozess unsere Ressourcen ein wenig überschreitet und wir zu wenig Zeit hatten um alles so ausführlich zu machen. Wir entwickelten dann ein Drehbuch und innerhalb von wenigen Tagen hatten wir alles nötige zusammen.

Das Video war explizit für Kinos gedacht und das gute ist hier, dass die Menschen den Werbespot nicht wegwischen können. Aus diesem Grund wollten wir mit vielen Pausen arbeiten und erst so tun als wären wir irgendeine Beauty-Marke bis dann der reveal kommt. Dank der Evangelische Schule Berlin Zentrum konnten wir in einem Klassenzimmer filmen, vielen Dank für den lieben Support.

Mitte August war der Spot dann fertig und wurde an die Kinos ausgeliefert. Auch hier danken wir allen, die uns eine Plattform gegeben haben!

  • Hauptdarstellerin: Nathalie Unger
  • Komparsen: Max Clarmann, Lea Blesch
  • Sprecherin: Lioba Jakoby
  • Regie: Leo Spannagel
  • Kamera: Vincent Fritsch D’Alençon
  • Tonmeister: Jaro Schmidt
  • Licht: Fabio Röpe
  • Ausstattung: Lioba Jakoby
  • Runner: Max Clarmann, Oscar Galert
  • Drehbuch: Lioba Jakoby, Leo Spannagel, Jaro Schmidt, Karol Roller
  • Color-Grading: Vincent Fritsch D’Alençon
  • Sound Effekte: Jaro Schmidt
  • Produzent, Al, Schnitt & VFX: Karol Roller

3. Musikvideo „Kleingekriegt”

Das letzte Video war eigentlich auch aus langer Hand geplant, je näher aber so ein globaler Klimastreik heranrückt, desto mehr ist zu tun. So kam es, dass das Video bis kurz vor dem 15.9. nur als grobe Idee herumgeisterte und sehr spät konkret wurde.

Die Idee für das Video begann damit, dass der Musiker hitzefrei gefragt hat, ob wir den Song “Kleingekriegt” benutzen wollen. Es gibt Umweltdemos bei denen keine gute Stimmung ist und Menschen vor allem ihren Pflichtgefühlen nachgehen, dabei aber nicht die allerbeste Zeit haben. Das muss nicht sein! Und um dem zu helfen, ist der Song entstanden.

Bildlich wollten wir es ähnlich halten. Das Musikvideo sollte möglichst wenig wie ein typisches Mobivideo aussehen. Keine Klima-Symbolbilder, keine viel zu oft erzählten Metaphern und eine große not-to-do Liste an Shots und Visualisierungen. Für die Umsetzung wollten wir auf jeden Fall in einem Studio drehen und hier haben uns großartiger Weise die Atelier Gardens enorm geholfen.

Fridays for Future Berlin wird seit einigen Jahren von Atelier Gardens unterstützt. Wir haben dort Büro-Räume und ab und zu dürfen wir auch in eine der großen Filmstudios. Auch für das Musikvideo haben die Atelier Gardens uns ein Studio zur Verfügung gestellt und so das Musikvideo erst richtig möglich gemacht.
In kurzer Zeit hat sich so ein kleines Team gefunden, um mit viel Spontanität das Video zu produzieren und am Mittwoch vor dem Klimastreik wurde es schlussendlich veröffentlicht.

  • Vocals: Hitzefrei, Maurice Conrad, alleskleinundzusammen
  • Mastering: Klaus Scheuermann
  • Video Crew: Max Clarmann, Hannah Altogge, Caius Hemmerling, Emma Kohler, Anael Back, Katharina Gebhard, Oscar Galert, Karol Roller
  • Video-Konzept, Kamera, Schnitt, Postproduktion: Karol Roller

Danke

An den drei Videos haben viele Menschen gearbeitet und das komplett kostenlos und nur für die Sache. Ohne den Support der Atelier Gardens, der ESBZ und vom “UFO-Filmgerät” Verleih wären die Videos so nicht möglich gewesen. Danke außerdem für die Spenden, welche die übrigen Kosten finanziert haben. Falls jemand die nächsten Projekte unterstützen möchte, freuen wir uns sehr.

PM: Globaler Klimastreik – 24.000 Menschen streiken in Berlin mit Fridays for Future für die Einführung des Klimageld 

Berlin, 15. September 2023 – unter dem Motto “End Fossil Fuels” haben heute 24.000 Menschen in Berlin für Klimagerechtigkeit und gegen die Aufweichung des Klimaschutzgesetzes demonstriert. Allein in Deutschland folgten 250.000 Menschen in über 250 Städten dem Aufruf zum 13. Globalen Klimastreik von Fridays for Future. Bilder, Videos und Redebeiträge der Demonstration können hier eingesehen werden. Die Ordner werden laufend befüllt. Ein Livestream der Demonstration ist hier nachzusehen.

„Klimaschutz muss verbindlich und gerecht sein. Wir fordern, das Klimaschutzgesetz zu verschärfen, statt zu entkernen und das längst versprochene Klimageld endlich einzuführen.“ betont Clara Duvigneau, Sprecherin Fridays for Future Berlin.

In Deutschland beteiligten sich über 150 zivilgesellschaftliche Organisationen an dem Protest und bewiesen die gesamtgesellschaftliche Zustimmung für mehr Klimaschutz. Die Klimaaktivist*innen betonten heute, dass Klimaschutz nur sozial gerecht funktioniere. 

„Gemeinsam mit Gewerkschaften streiken wir heute für den massiven Ausbau des ÖPNV und faire Arbeitsbedingungen für die Bus- und Bahnfahrer:innen, die den Laden tagtäglich am Laufen halten. Die sozial-gerechte Verkehrswende schafft lebenswerte Orte. Jetzt muss die Politik die nötigen Rahmenbedingungen schaffen, damit die Menschen umsteigen können.“ so Pit Terjung, Sprecher Fridays for Future.

Fridays for Future fordert die Bundesregierung auf, der historischen Verantwortung Deutschlands gerecht zu werden. Laut der Bewegung müssen im Zuge dessen Schulden des Globalen Südens erlassen werden.

Darya Sotoodeh, Sprecherin Fridays for Future:

„Die Klimakrise zerstört jetzt tausende Menschenleben weltweit. Sie verstärkt soziale und globale Ungerechtigkeit und es ist die Pflicht der Bundesregierung, dagegen konsequent und sozial gerecht vorzugehen.“

Für Nachfragen sind wir jederzeit erreichbar. Auch Interviewanfragen beantworten unsere Pressesprechenden gern weiterhin.

Pressekontakt

Paula Härtge & Jonathan Auer

Pressekoordination Fridays for Future Berlin

Tel.: +49 30 2207 7606

Mail: berlin@fridaysforfuture.de

www.fridaysforfuture.berlin/presse

Globaler Klimastreik: Demoroute und Stände

Demoroute

Hier findest du die Route zum globalen Klimastreik am 15.09.

Die Demo geht mitten durchs Regierungsviertel und wird sich nie weiter als 30min vom Brandenburger Tor entfernen.

Stände auf der Demo

Hier findest du eine Übersicht über alle Stände des globalen Klimastreiks

PM: großer Klimastreik am 15.09. Infos zu Programm und Redebeiträgen

Berlin – Fridays for Future ruft für den 15. September zum Globalen Klimastreik auf, in hunderten Städten in ganz Deutschland und international finden Aktionen statt. Auch in Berlin ist eine große Demonstration geplant. Diese beginnt um 12:00 Uhr vor dem Brandenburger Tor (Platz des 18. März) und endet dort nach einem Demonstrationszug durch das Regierungsviertel wieder.

Pop-Künstlerin Elif, Sänger Bosse begleitet vom Berliner Kneipenchor und die Pop-Rock-Band Juli sorgen beim Klimastreik in Berlin für musikalische Höhepunkte. Spannende Redebeiträge liefern etwa die Klimaaktivistin Luisa Neubauer und Autor & Satiriker Abdul Kader Chahin.

Der globale Aktionstag steht unter dem Motto #EndFossilFuels. Die Aktivist*innen fordern Klimagerechtigkeit – sozial und global. Im Mittelpunkt der deutschen Streiks stehen die Forderung nach einem verschärften Klimaschutzgesetz und der unverzüglichen Einführung des Klimagelds.

Ein gesamtgesellschaftliches Bündnis unterstreicht diese Forderungen. Über hundert Organisationen rufen im bundesweiten Unterstützer*innenkreis zu den Protesten auf. In Berlin beteiligen sich verschiedene For-Future-Gruppen, lokale Initiativen und andere Organisationen, wie etwa die Bürger*innenInitiative A100, das Verkehrswende-Gewerkschafts-Bündnis #WirFahrenZusammen oder Greenpeace.

Darya Sotoodeh, Sprecherin von Fridays for Future Berlin, kommentiert: “Die Klimakrise betrifft uns alle – besonders aber diejenigen, die sich jetzt schon Sorgen um ihr Geld und ihre Existenz machen müssen. Die Klimakrise ist eine Gerechtigkeitskrise, sowohl in Deutschland als auch weltweit. Gemeinsame Lösungen, die uns allen zugutekommen und die Gesellschaft klimafreundlicher, sozialer und gerechter machen, gibt es. Was fehlt, ist der politische Wille, sie umzusetzen. Mit einem breiten Bündnis fordern wir am 15. September deshalb konsequente und gerechte Klimapolitik.”

Es ist der 13. globale Klimastreik der Bewegung, die es seit inzwischen fünf Jahren gibt. Schon den Sommer über fanden verschiedene Aktionen statt, zuletzt etwa ein Solar-Ausbildungscamp in Berlin, ein bundesweiter Sommerkongress in Lüneburg und die Großdemonstration “A100 wegbassen”, mit der mehr als 20.000 Menschen den Stopp der Berliner Stadtautobahn A100 forderten. Gemeinsam mit dem Paritätischen Gesamtverband veröffentlichten die Aktivist*innen am vergangenen Dienstag ihre Forderungen nach einer Verschärfung des Klimaschutzgesetzes und der schnellstmöglichen Einführung des Klimagelds. Fridays for Future fordert außerdem sozial und global gerechten Klimaschutz und eine klimagerechte Verkehrswende.

Die Klimakrise eskaliert und die Ampel tut nicht ansatzweise genug, um sie aufzuhalten. Es ist an der Zeit, die Märchen von unsozialem Klimaschutz und fehlenden Mehrheiten zu begraben. Klimaschutz sozial gerecht zu gestalten, ist eine politische Entscheidung. Deshalb fordern wir: endlich das längst versprochene Klimageld einführen und das Klimaschutzgesetz stärken statt aufweichen”, ergänzt Clara Duvigneau, Sprecherin von Fridays for Future Berlin.

Für Fridays for Future Berlin werden auf der Aktion Darya Sotoodeh, Pit Terjung und Clara Duvigneau sprechen. Sie stehen auch für Vorab-Interviews gerne zur Verfügung. Für einen reibungslosen Ablauf bitten wir um vorherige Terminabsprache auch zu Interviews am Streiktag selbst.

Vor Ort wird ein Pressebereich eingerichtet sein, dort steht eine Presse-Audiosplitbox zur Verfügung. Sowohl auf der Anfangs- und Abschlusskundgebung als auch während des Demonstrationszugs sind erhöhte Fotopoints und weitere Fotomöglichkeiten eingerichtet. Der Zugang zu Pressebereich und Fotopoints ist mit Presseausweis möglich.

Weitere Informationen, technische Details sowie Teilnehmer*innen-Zahlen und Fotos stellen wir Ihnen ebenfalls über diesen Verteiler zur Verfügung.

Mehr zum Globalen Klimastreik finden Sie auch auf unserer Website: https://fridaysforfuture.berlin/globaler-klimastreik/

Pressekontakt
Paula Härtge & Jonathan Auer