RWE feiert am 27.09. hier in Berlin das 125-jährige Bestehen.
Mehr als 120.000 Menschen haben seit Ende des Zweiten Weltkriegs aufgrund des Braunkohleabbaus ihre Heimat verloren. Die RWE-Braunkohlekraftwerke im Rheinland sind europaweit die größten Klimasünder und haben laut BUND allein im vergangenen Jahr 8,4% des deutschen CO2-Ausstoßes verursacht. Für Fridays for Future ist all das kein Grund zu feiern!
Deshalb laden wir euch herzlich ein, mit uns zusammen am Mittwoch den 27. September gegen RWE zu protestieren. Wir treffen uns um 18.00 Uhr vor dem „Hamburger Bahnhof“, Invalidenstraße 50/51.
Es gibt Musik, bunte Plakate, jede Menge Fotomotive und definitiv eine bessere Party als bei RWE, denn wir können guten Gewissens feiern!
Beim globalen Klimastreik am 15.9.2023 sind in Deutschland allein 250.000 Menschen mit Fridays for Future auf die Straße gegangen und es gab weltweit Proteste. In diesem Blogpost geben wir einen Blick hinter die Kulissen bei einem winzig kleinen Puzzle-Stück der Vorbereitung und schreiben über drei Mobivideos, welche diesen Sommer entstanden sind.
1. „Das Klima rettest du nicht alleine“ – Ein Aufruf für Veränderung
Kurz nach dem Klimastreik am 3.3.23 ging es los. Robin, ein Aktivist der die Connections zu vielen großen Künstler*innen hat und mit dafür sorgt, dass in so vielen Städten coole Musiker*innen auftreten, hatte eine Idee. Nach den Corona-Jahren fanden diesen Sommer wieder unzählige Festivals statt, oft mit Musiker*innen, die uns unterstützen möchten und großen Bühnen mit Videowänden.
Beim Konzept schreiben war uns wichtig, die Leute auf den Festivals richtig abzuholen. Die Klimakrise kann ein super erdrückendes Thema sein und alle Motivation auf Tanzen und Spaß verderben. Sowas passt nicht unbedingt auf ein Festival und so sollte auch unsere Kommunikation nicht aussehen. Als Hauptthema kristallisierte sich schnell der Individualkonsum heraus. Klar ist es wichtig, wenn Menschen auf ihren eigenen CO₂-Fußabdruck achten, das wird die Welt aber nicht verändern. Das, was es braucht, ist ein systemischer Wandel, politische Regelungen und politische Organisation, um auf diese Regeln hinzuwirken. Das wird gerne von großen fossilen Konzernen anders dargestellt.
Mit den Gedanken im Hinterkopf sollte ein Video entstehen, in dem große Musiker*innen als Messanger darstellen, dass gemeinsamer Klimaprotest wichtiger ist als individuelles Handeln. Termine wurden gemacht, motivierte Menschen haben sich zusammengeschlossen und alles Nötige wurde organisiert. Schlussendlich kam es aber anders. Aufgrund von Krankheit konnten ein paar der Stars nicht und es musste spontan viel verschoben werden. Der Schnitt ist nach hinten gerückt und Zeitpläne gingen nicht mehr auf. Schlussendlich konnten wir vor allem mit Alli Neumann drehen. Vielen Dank für den lieben Support! Außerdem ist Lena Kirchner eingesprungen, herzlichen Dank auch hierfür.
Cast: Alli Neumann, Lena Kirchner, Luisa Neubauer, Robin Alef, Helena Roller
Konzept & Drehbuch: Karol Roller
Regie: Leo Spannagel & Karol Roller
Kamera: Karol Roller & Junis Poos
Ton: Leo Spannagel & Junis Poos
Licht: Junis Poos
Set Aufnahmeleitung: Amélie Schmieding
Cast-Management und Vertrieb: Robin Alef
Schnitt: Karol Roller
2. „Steh auf für deine Zukunft“ – Vom Kino auf die Straße
Bei diesem Video wollten wir ganz anders arbeiten als zuvor. Ende Mai haben wir uns in einer kleinen Arbeitsgruppe zusammen gesetzt um mit viel Zeit und in einem Design Thinking Prozess ein Video zu erarbeiten. Es wurde bisheriges Analysiert, Themen Kategorisiert, Ideen gesammelt, Zielgruppen festgelegt – nur um zu merken das dieser Prozess unsere Ressourcen ein wenig überschreitet und wir zu wenig Zeit hatten um alles so ausführlich zu machen. Wir entwickelten dann ein Drehbuch und innerhalb von wenigen Tagen hatten wir alles nötige zusammen.
Das Video war explizit für Kinos gedacht und das gute ist hier, dass die Menschen den Werbespot nicht wegwischen können. Aus diesem Grund wollten wir mit vielen Pausen arbeiten und erst so tun als wären wir irgendeine Beauty-Marke bis dann der reveal kommt. Dank der Evangelische Schule Berlin Zentrum konnten wir in einem Klassenzimmer filmen, vielen Dank für den lieben Support.
Mitte August war der Spot dann fertig und wurde an die Kinos ausgeliefert. Auch hier danken wir allen, die uns eine Plattform gegeben haben!
Hauptdarstellerin: Nathalie Unger
Komparsen: Max Clarmann, Lea Blesch
Sprecherin: Lioba Jakoby
Regie: Leo Spannagel
Kamera: Vincent Fritsch D’Alençon
Tonmeister: Jaro Schmidt
Licht: Fabio Röpe
Ausstattung: Lioba Jakoby
Runner: Max Clarmann, Oscar Galert
Drehbuch: Lioba Jakoby, Leo Spannagel, Jaro Schmidt, Karol Roller
Color-Grading: Vincent Fritsch D’Alençon
Sound Effekte: Jaro Schmidt
Produzent, Al, Schnitt & VFX: Karol Roller
3. Musikvideo „Kleingekriegt“
Das letzte Video war eigentlich auch aus langer Hand geplant, je näher aber so ein globaler Klimastreik heranrückt, desto mehr ist zu tun. So kam es, dass das Video bis kurz vor dem 15.9. nur als grobe Idee herumgeisterte und sehr spät konkret wurde.
Die Idee für das Video begann damit, dass der Musiker hitzefrei gefragt hat, ob wir den Song „Kleingekriegt“ benutzen wollen. Es gibt Umweltdemos bei denen keine gute Stimmung ist und Menschen vor allem ihren Pflichtgefühlen nachgehen, dabei aber nicht die allerbeste Zeit haben. Das muss nicht sein! Und um dem zu helfen, ist der Song entstanden.
Bildlich wollten wir es ähnlich halten. Das Musikvideo sollte möglichst wenig wie ein typisches Mobivideo aussehen. Keine Klima-Symbolbilder, keine viel zu oft erzählten Metaphern und eine große not-to-do Liste an Shots und Visualisierungen. Für die Umsetzung wollten wir auf jeden Fall in einem Studio drehen und hier haben uns großartiger Weise die Atelier Gardens enorm geholfen.
Fridays for Future Berlin wird seit einigen Jahren von Atelier Gardens unterstützt. Wir haben dort Büro-Räume und ab und zu dürfen wir auch in eine der großen Filmstudios. Auch für das Musikvideo haben die Atelier Gardens uns ein Studio zur Verfügung gestellt und so das Musikvideo erst richtig möglich gemacht. In kurzer Zeit hat sich so ein kleines Team gefunden, um mit viel Spontanität das Video zu produzieren und am Mittwoch vor dem Klimastreik wurde es schlussendlich veröffentlicht.
Vocals: Hitzefrei, Maurice Conrad, alleskleinundzusammen
Mastering: Klaus Scheuermann
Video Crew: Max Clarmann, Hannah Altogge, Caius Hemmerling, Emma Kohler, Anael Back, Katharina Gebhard, Oscar Galert, Karol Roller
Video-Konzept, Kamera, Schnitt, Postproduktion: Karol Roller
Danke
An den drei Videos haben viele Menschen gearbeitet und das komplett kostenlos und nur für die Sache. Ohne den Support der Atelier Gardens, der ESBZ und vom „UFO-Filmgerät“ Verleih wären die Videos so nicht möglich gewesen. Danke außerdem für die Spenden, welche die übrigen Kosten finanziert haben. Falls jemand die nächsten Projekte unterstützen möchte, freuen wir uns sehr.
Berlin, 15. September 2023 – unter dem Motto “End Fossil Fuels” haben heute 24.000 Menschen in Berlin für Klimagerechtigkeit und gegen die Aufweichung des Klimaschutzgesetzes demonstriert. Allein in Deutschland folgten 250.000Menschen in über 250 Städten dem Aufruf zum 13. Globalen Klimastreik von Fridays for Future. Bilder, Videos und Redebeiträge der Demonstration können hier eingesehen werden. Die Ordner werden laufend befüllt. Ein Livestream der Demonstration ist hier nachzusehen.
„Klimaschutz muss verbindlich und gerecht sein. Wir fordern, das Klimaschutzgesetz zu verschärfen, statt zu entkernen und das längst versprochene Klimageld endlich einzuführen.“ betont Clara Duvigneau, Sprecherin Fridays for Future Berlin.
In Deutschland beteiligten sich über 150 zivilgesellschaftliche Organisationen an dem Protest und bewiesen die gesamtgesellschaftliche Zustimmung für mehr Klimaschutz. Die Klimaaktivist*innen betonten heute, dass Klimaschutz nur sozial gerecht funktioniere.
„Gemeinsam mit Gewerkschaften streiken wir heute für den massiven Ausbau des ÖPNV und faire Arbeitsbedingungen für die Bus- und Bahnfahrer:innen, die den Laden tagtäglich am Laufen halten. Die sozial-gerechte Verkehrswende schafft lebenswerte Orte. Jetzt muss die Politik die nötigen Rahmenbedingungen schaffen, damit die Menschen umsteigen können.“ so Pit Terjung, Sprecher Fridays for Future.
Fridays for Future fordert die Bundesregierung auf, der historischen Verantwortung Deutschlands gerecht zu werden. Laut der Bewegung müssen im Zuge dessen Schulden des Globalen Südens erlassen werden.
Darya Sotoodeh, Sprecherin Fridays for Future:
„Die Klimakrise zerstört jetzt tausende Menschenleben weltweit. Sie verstärkt soziale und globale Ungerechtigkeit und es ist die Pflicht der Bundesregierung, dagegen konsequent und sozial gerecht vorzugehen.“
Für Nachfragen sind wir jederzeit erreichbar. Auch Interviewanfragen beantworten unsere Pressesprechenden gern weiterhin.