Berlin, den 18.08.2023 – Allein in der Solarbranche fehlen 100.000 Arbeitsplätze, um die Ausbauziele der Bundesregierung bis 2026 umzusetzen. Fridays for Future fordert die Bundesregierung auf, sich dieses Problems anzunehmen, und veranstaltet deshalb dieses Jahr in mehreren Städten eine Solarcamp-Initiative, so unter anderem in Berlin vom 21. bis 25. August.
“Mit den Solarcamps wollen wir auf den viel zu schleppenden Solarausbau in Deutschland aufmerksam machen. Der Fachkräftemangel darf keine Ausrede sein: Mit dem Pariser Klimaschutzabkommen hat Deutschland sich zu Klimazielen verpflichtet, die wir nur einhalten können, wenn bis 2035 100% unseres Stromes aus erneuerbaren Energien kommt. Wenn dafür Fachkräfte fehlen, ist es die Verantwortung der Regierung, ausreichend auszubilden ”, so Linus Dolder, FFF-Aktivist und Mitorganisator des Berliner Solarcamps.
In Zusammenarbeit mit erfahrenen Trainer*innen werden im Camp 15 Teilnehmende unterschiedlicher Alters- und Erfahrungsstufen lernen, wie man Solaranlagen montiert. Neben Theoriekursen seien auch Besuche auf Baustellen geplant. Ziel wird neben dem politischen Appell auch sein, Menschen für die jeweiligen Berufe zu begeistern und eine niedrigschwellige Möglichkeit für einen Einstieg zu bieten.
“Der hohe Andrang für unser Camp zeigt, dass Menschen nicht nur die Energiewende wollen, sondern auch bereit sind, anzupacken. Der Fachkräftemangel im Photovoltaik-Ausbau ist keine unglückliche Fatalität, sondern eine politische Entscheidung. Er steht sinnbildlich für die noch immer ausbleibende Priorisierung der Energiewende. Berufsperspektiven in der Solarbranche zu eröffnen sollte eigentlich nicht die Aufgabe von jungen Menschen sein. Gerade in Zeiten schwächelnder Konjunktur wäre es an der Bundesregierung, mit Nachdruck auf diese sicheren und grünen Klimajobs der Zukunft zu setzen.”, so Sprecherin Anna-Lena Füg weiter.
Fridays for Future fordert die Verantwortlichen in Bundes- und Landesregierung dazu auf, den Turbo bei der Energiewende zu zünden. Dazu braucht es ambitioniertere, 1,5°C-konforme Ausbauziele und einen schnellen und massiven Ausbau von Ausbildungsplätzen, um deren Umsetzung zu ermöglichen. Der Fachkräftemangel schränkt aktuell die Ausbaukapazitäten in der Solarbranche stark ein. Doch er darf nicht zur Ausrede werden, um den Ausbau der Erneuerbaren zu verschleppen. Deswegen muss die Berliner Landesregierung jetzt als Vorbild vorangehen und ein Ausbildungsprogramm aufsetzen, um den Fachkräftemangel zu bekämpfen und seinen Beitrag zur Energiewende zu leisten