Ocean

Der Sonderbericht des Weltklimarates zu Eis und Ozeanen

Like the Oceans we rise – Am 25.09. hat der Weltklimarat seinen Sonderbericht zu Ozeanen und Eis vorgestellt. Der Weltklimarat erhöht darin seine Prognose für den Meeresspiegelanstieg. Dazu kommen weitere dramatische Fakten. Wir sagen “Unite behind the science!”, deshalb haben wir hier die Ergebnisse tausender Wissenschaftler*innen für euch zusammengefasst:

680 Millionen Menschen leben in Küstenregionen, bis 2050 sollen es 1 Milliarde sein. Diese Menschen sind besonders vom Meeresspiegelanstieg bedroht. Der Meeresspiegelanstieg passiert mittlerweile 2,5 mal schneller als in den Jahren von 1900-1990.

Die Schmelze des Arktischen Eises im Sommer ist heftiger als je zuvor in den letzten 1000 Jahren. Die Schneebedeckung in der Arktis hat im Sommer schon um 2,5 Millionen Quadratkilometer abgenommen.

Jedes Jahr besteht bei “nur” 2 Grad Erwärmung eine 10-35%ige Chance, dass die Arktis im Sommer eisfrei wird – mit dramatischen Folgen für die dortigen Ökosysteme.

Das Grönländische Eisschild verliert jedes Jahr 278 Milliarden Tonnen Eis, das Antarktische Eisschild weitere 155 Milliarden Tonnen und die restlichen Gletscher 220 Milliarden Tonnen.

Der Eisverlust in der Antarktis hat sich innerhalb von 10 Jahren verdreifacht, der Eisverlust des Grönländischen Eisschilds im selben Zeitraum verdoppelt.

Im 21.Jahrhundert werden wir bei einem “Weiter So” 36% der Masse der weltweiten Gletscher verlieren – fast alle Alpengletscher werden verschwinden.

Meeresspiegel, die sonst nur einmal pro Jahrhundert auftraten, werden im 21. Jahrhundert fast überall jedes Jahr auftreten.

Selbst bei ambitioniertem Klimaschutz droht ein Meeresspiegelanstieg von 1 Meter bis 2300 – bei Business as Usual wären es 2,3 bis 5,4 Meter. Der unerwartete Kollaps antarktischer Eisschilde könnte den Meeresspiegel sogar noch stärker steigen lassen.

Marine Hitzewellen sind bereits doppelt so häufig geworden und haben massive Schäden an Korallenriffen und anderen Ökosystemen angerichtet. 84 bis 90% aller marinen Hitzewellen der letzten 10 Jahre sind auf den menschengemachten Klimawandel zurückzuführen.

Die maximal möglichen weltweiten Fischfänge werden im Laufe des Jahrhunderts um 20 bis 24 % abnehmen.

Der Permafrost speichert derzeit 1,4 bis 1,6 Billionen Tonnen Kohlenstoff, fast doppelt soviel wie sich derzeit als CO2 in der Atmosphäre befindet. Der Permafrost taut – wenn wir weiter machen wie bisher, wird der Permafrost hunderte Milliarden Tonnen CO2 und zusätzliches Methan freisetzen – mit ambitioniertem Klimaschutz ließe sich das verhindern.

Brände in der Arktis haben bereits deutlich zugenommen und werden mit weiterer Erwärmung noch weiter zunehmen.

Wirbelstürme werden durch die Erderwärmung noch zerstörerischer. Der Klimawandel führt zu höheren Windgeschwindigkeiten der Stürme, noch mehr Überflutungen und extremen Sturmfluten. Stürme der höchsten Kategorien 4 und 5 nehmen zu.

Das alles macht nochmal auf dramatische Weise deutlich, wie unfassbar wichtig unsere Arbeit ist. Wir müssen es schaffen das Ruder rumzureißen.
Nach dem 20.9. ist vor den nächsten Streiks. Die Uhr tickt…

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2 Gedanken zu “Der Sonderbericht des Weltklimarates zu Eis und Ozeanen

  1. Sehr gut zusammengefasst!

    Es führt nichts daran vorbei, endlich das Pariser Klimaabkommen in die Tat umzusetzen, statt noch weitere wertvolle Zeit zu verschwenden. Dann können wir die schlimmsten Folgen noch verhindern. Dazu hat sich die Regierung selbst verpflichtet. Mit dem “Klimapaket” (skandalös, weil unwirksam) wird das Klimaabkommen de facto gebrochen! Und das ist inakzeptabel.

    PS: der eine Satz ist nicht richtig formuliert und ich verstehe nicht, was damit gemeint sein soll (“Meeresspiegel, die sonst nur einmal pro Jahrhundert auftraten….”).

  2. Die ganzen Zahlen und Berechnungen sind mir viel zu vage und kaum seriös belegbar. Mir ist es gleichgültig ob die beobachteten Veränderungen durch den Menschen verursacht werden oder Ergebnis von Wandlungen unseres Planeten sind. Fakt ist, dass das Eis schmilzt. D.h., dass es wärmer wird, keiner genau sagen kann zu welchen Konsequenzen das führen wird, weil alles so komplex ist. Deshalb kann es nur eines geben: Das uns Mögliche tun um einer weiteren Klimaerwärmung entgegen zu wirken und das so schnell als es geht unter Zurückstellung des Wachstums des Wohlstandes in den Wohlstandsregionen.

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