Trage eine eigene Aktion ein!
Wir machen die komplette Woche vom 20. bis zum 27. September zur Aktionswoche! Vom globalen Klimastreik bis zur nächsten großen Demo am 27.9. und während der gesamten Woche der New York Climate Week wollen wir ungehorsam, laut und bunt sein und dafür sorgen, dass sich die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Klimakrise richtet und ordentlich Druck auf die Politik gemacht wird. Die ganze Woche über findet das We4Future-Camp vor dem Bundeskanzler*innenamt statt und überall in der Stadt gibt es Veranstaltungen und Aktionen. Außerdem wollen wir die Woche nutzen, um Verbindungen zu anderen gesellschaftlichen Themen aufzuzeigen und verschiedene Bewegungen zusammen zu bringen. Denn die Klimakrise findet nicht in luftleerem Raum statt – sie ist verstrickt mit vielen Ungerechtigkeiten, Konflikten und Krisen unserer Zeit. Deshalb steht jeder Tag der Woche unter einem anderen Motto.
Alle Termine in einer kompakten Übersicht findest du hier!
Redet mit euren Mitschüler*innen, Kolleg*innen, Freund*innen und Verwandten. Organisiert Veranstaltungen, Workshops, Vorträge, spektakuläre und einfach zugängliche Aktionen, Kundgebungen und Fahrraddemos. Gestaltet Kunstwerke und Transparente. Lasst uns gemeinsam eine Woche lang das Stadtbild prägen und Berlin lahm legen!
Für eine bessere Übersicht könnt ihr eure Termine direkt hier bei uns in den Kalender eintragen. Am besten ihr plant eure Veranstaltung an dem Tag, der thematisch dazu passt. Aber lasst euch von den vorgegebenen Themen nicht in eurer Kreativität einschränken, auch andere Themen sind in der Aktionswoche gerne gesehen.
Den Auftakt der Aktionswoche bildet die Großdemo im Rahmen des globalen Klimastreiks. Alle Menschen, ob alt oder jung, sind aufgerufen mit uns auf die Straße zu gehen!
Mehr Informationen gibt es hier: https://fridaysforfuture.berlin/allefuersklima
Die Verantwortung für die Klimakrise und das Leiden unter ihren Folgen sind ungerecht verteilt. Diese Ungerechtigkeit zeigt sich nicht nur zwischen verschiedenen Ländern, sondern auch zwischen den Geschlechtern. Männer* haben statistisch gesehen einen größeren CO2-Fußabdruck, während Frauen* global gesehen stärker von den Veränderungen des Klimas betroffen sind. Gleichzeitig haben Frauen* weniger Mitspracherecht, wenn es um Lösungen geht: in den Regierungen und auf internationalen Klimakonferenzen sitzen hauptsächlich Männer. Aber letzteres heißt nicht, dass Frauen* kein Interesse an der Suche nach Lösungen haben, im Gegenteil! In Klimabewegungen weltweit sind überdurchschnittlich viele Frauen* und Mädchen* aktiv. In Solidarität mit den feministischen Protesten gegen den christlich-fundamentalistischen „Marsch für das Leben“ machen wir den Samstag zu unserem Tag und sagen: Klimagerechtigkeit geht nur feministisch!
Hitzewellen, Dürren, Überschwemmungen, Ernteausfälle. Die Klimakrise zerstört schon heute die Lebensgrundlage vieler Menschen weltweit und zwingt sie zur Flucht. Gleichzeitig schottet sich Europa als einer der größten CO2-Emittenten und Hauptverursacher der Klimakrise immer weiter ab. Menschen, die auf der Suche nach Schutz und einem besseren Leben sind, ertrinken zu Tausenden im Mittelmeer und die europäischen Staaten verfolgen lieber die Seenotretter*innen als ein grundlegendes Umdenken in der Klimapolitik. Klimagerechtigkeit heißt, dass reiche industrialisierte Länder ihrer Verantwortung gerecht werden. Klimagerechtigkeit heißt internationale Solidarität, sichere Fluchtwege und Antirassismus!
Der neueste Bericht des Weltklimarats IPCC hat es deutlich gemacht: Die Erderwärmung bedroht die Lebensmittelproduktion und damit die Ernährung der Menschheit, während die industrielle Landwirtschaft und die Zerstörung von Wäldern fruchtbare Böden kaputt machen und für ein Viertel der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich sind. Dieser zerstörerische Kreis muss durchbrochen werden. Was wir brauchen ist eine naturnahe und ökologische Landwirtschaft, die auf Nachhaltigkeit und einen gerechten Zugang zu Nahrungsmitteln anstatt auf kurzfristige Massenproduktion mit chemischen Düngemitteln und Pestiziden ausgelegt ist. Wir brauchen einen Stopp der Massentierhaltung und müssen den Fleischkonsum drastisch reduzieren. Da zeitgleich in Schleswig-Holstein die Aktionstage „Free the Soil“ stattfinden, erklären wir den Dienstag zum Aktionstag für die Agrarwende!
Unsere Wirtschaftsweise basiert auf der Ausbeutung der Erde und ihrer natürlichen Ressourcen. Sie verpestet mit den Abgasen ihrer fossilen Energiegewinnung unser Klima. Doch solange die Politik den Interessen der Kohle-, Auto- und Agrarlobby folgt und sowohl finanziell als auch personell eng mit ihnen verwoben ist, wird sich daran wenig ändern. Fossile Energieträger dürfen nicht weiter subventioniert werden, wir brauchen Investitionen in Erneuerbare Energien und einen schnellen Kohleausstieg. Unsere Wirtschaft muss sich an den Bedürfnissen der Menschen und der ökologischen Nachhaltigkeit ausrichten – nicht an Konzernprofiten und ewigem Wachstum!
Was hat Stadtpolitik mit Klimapolitik zu tun? Sehr viel! Massen an Autos rollen täglich durch Berlin, die nicht nur wertvollen Platz wegnehmen und tödliche Unfälle verursachen, sondern mit ihren Abgasen auch unsere Gesundheit und das Klima gefährden. Das Heizen von Gebäuden verbraucht unglaublich viel Energie. Doch die Kosten für die dringend notwendige Sanierung und Isolierung müssen am Ende die Mieter*innen zahlen, wenn Mieten erhöht werden und Menschen aus der Innenstadt vertreiben. Das darf so nicht weitergehen! In der Stadt zu wohnen und sich in ihr fortzubewegen muss klimafreundlich, sozial und bezahlbar sein. Dafür brauchen wir eine gute und frei zugängliche soziale Infrastruktur, wie öffentlichen Nahverkehr und Radwege, Krankenhäuser, Kindergärten und Schulen, öffentliche Parks die als “Grüne Lunge” wirken usw.. Pünktlich zum Beginn der “Tu Mal Wat“-Stadtpolitischen Aktionstage wollen wir heute unseren Fokus auf das Zusammenleben in der Stadt richten.
Zum internationalen Earth Strike Day gibt es auch in Berlin eine große FridaysForFuture-Demo. Ort und Zeit werden noch bekannt gegeben.